Über die Stadt Görlitz
Unsere Stadt Görlitz
Der Standort Görlitz
Görlitz, das Zentrum der Europaregion Neiße fasziniert mit seiner historischen Altstadt und ist mit 3.500 Baudenkmälern aus Spätgotik, Renaissance, Barock, Gründerzeit und Jugendstil eine städtebauliche Perle.
Der Beiname „Brückenstadt“ verdeutlicht die Entwicklung zum länderverbindenden Kultur- und Wirtschaftszentrum im Drei-Länder-Eck.
Wohnstruktur Görlitz
- vielfältiger Wohnraum
- über 38.465 Wohnungen
- 69 % der Wohnungen sind 3- und 4-Raum-Wohnungen
Bevölkerungsstruktur Görlitz
- 54.956 Einwohner (09.01.2009)
- männlich: 26.341 / weiblich 28.615
- darunter Ausländer: 2.891
- 19 % der Bevölkerung ist unter 21 Jahre alt, 53 % ist zwischen 21 und 60 Jahre alt, 28 % ist älter als 61 Jahre alt.
- Haushaltsgröße: durchschnittlich 1,61 Personen / Haushalt
Verkehrsanbindung Görlitz
- A4 Richtung Dresden – Richtung Breslau (Polen)
- B6 Richtung Dresden
- B115 Richtung Cottbus / Berlin
- B99 Richtung Zittau / Liberec – Prag (Tschechien)
- direkte Zugverbindungen: Dresden, Cottbus, Breslau
Bildung, Kultur und Freizeit in Görlitz
- alle Schulformen
- Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft und Sozialwesen, Berufliches Schulzentrum Technik und Sozialpflegerische Berufsfachschule
- Fachhochschule Zittau-Görlitz und Hochschule für Kirchenmusik
- Görlitzer Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e.V.
- EUROPA HAUS Görlitz e.V.
- Städtische Sammlungen für Geschichte und Kultur, Schlesisches Museum zu Görlitz
- Kulturhistorisches Museum im Barockhaus, im Reichenbacher Turm und im Kaisertrutz
- Stadtbibliothek, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften und Ratsarchiv
- Theater Görlitz
- viele Sehenswürdigkeiten (Scultetus-Sternwarte, Neißeviadukt, Hausberg „Landeskrone“ mit Aussichtsturm)
- Naturschutz-Tierpark
- verschiedene Feste wie der Görlitzer Kultursommer, das Altstadtfest und die „Landskron-Jazztage“
- Weinberg mit botanischer Parkanlage und Freizeitpark
- Ausflüge ins Zittauer Gebirge, tschechisches und polnisches Riesengebirge
Rundgang durch Görlitz – eine Stadtführung für Eilige
Görlitz wird mehr und mehr zur Stadt des Tourismus und stellt sich auf den Strom von Gästen ein. In der wärmeren Jahreszeit beleben Touristengruppen das Stadtbild, vornehmlich in der Görlitzer Altstadt. Sie kommen zumeist mit Reisebussen und bevorzugen ein Besichtigungsprogramm, das nur wenige Stunden umfasst und dennoch einen informativen Eindruck von Geschichte, Stadtbild und Gegenwart dieser östlichen Grenzstadt vermittelt.
Über das ganze Jahr hinweg trifft man in Görlitz auch einzelne Besucher oder kleinere Gruppen, die sich allein auf den Weg machen, um die Stadt für sich zu entdecken. Bei ihren Spaziergängen folgen sie Hinweisen, die sie in dickleibigen Reiseführern, in Stadtführern verschiedener Verlage oder in knappen Faltblättern vorfinden. Auch die Schrifttafeln vor wichtigen Gebäuden oder das System von Wegweisern sind hilfreich, zudem halten sich sachkundige und erfahrene Stadtführer zur Begleitung bereit. Oft richtet sich dann das Besuchsprogramm nach persönlichen Interessen – Architektur, Kirchen, Schulen, Parkanlagen, Märkten und Geschäftsstraßen, Gaststätten, Theater, Musikleben, Jugendkultur.
Vernünftigerweise sollte man eine ganze Woche hier bleiben, um in der Fülle der Eindrücke Typisches zu finden. Viele Gäste entschließen sich zum Wiederkommen und empfehlen Görlitz ihren Verwandten und Bekannten.
Inzwischen haben Reisebüros und Stadtführer, Hotels und Stadtverwaltung Erfahrungen gesammelt, was man auch bei knapper Zeit sehen möchte und sollte. Diese Wege folgen den Spuren jener zwei Blütezeiten, die Görlitz in seiner über 900-jährigen Geschichte prägten.
Die Görlitzer Altstadt zwischen Kaisertrutz und Peterskirche, Nikolaifriedhof und Ochsenbastei erinnert an Görlitz als Zentrum von Gewerbe und Fernhandel an der ost–westlichen Via Regia im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Die Gründerzeitviertel vom Demianiplatz über den Bahnhof bis zur Kreuzkirche und vom Brautwiesenplatz bis zur Landskronbrauerei vermitteln einen Eindruck vom damaligen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Zentrum der preußischen Oberlausitz im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Trotz aller Stadtbrände und Kriege haben sich hier Zeugnisse der Gotik und Renaissance, des Barock, des Biedermeier, der Gründerzeit, des Jugendstils und der Moderne flächendeckend erhalten wie selten in einer deutschen Stadt.
Der Rundgang zur Görlitzer Altstadt beginnt gewöhnlich am Görlitzer Kaisertrutz und Reichenbacher Turm, die von der mittelalterlichen Stadtverteidigung zeugen. Am Obermarkt erinnert die Dreifaltigkeitskirche an das frühere Franziskanerkloster (nach 1234 bis zur Reformation). Wohnhäuser der Renaissance und des Barock, oft mit Spuren gotischer Bauphasen, geben ein Bild von den kulturellen und politischen Ansprüchen einer Oberschicht erfolgreicher Fernkaufleute. Besonders beachtet werden der Schönhof (heute Schlesisches Museum) zwischen Brüderstraße und Untermarkt, die Rathaustreppe mit der Justitiasäule, die spätgotischen Laubengänge rund um den Platz und auch der Rathausneubau (1903) als Beispiel traditionsbewußter Modernisierung. An der Neißstraße findet man das prächtige Barockhaus des städtischen Museums (einst Sitz der 1779 gegründeten Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften) und das „Biblische Haus“ (1570), an der Peterstraße das Haus des Bürgermeisters, Astronomen und Geographen Bartholomäus Scultetus (Nr. 4) und das Renaissancehaus an der Ecke (Nr. 8, heute Hotel „Tuchmacher“). Vom Kirchberg mit dem Waidhaus geht der Blick über den Neißefluß hinüber zum Ostufer mit der polnischen Stadt Zgorzelec.
Die fünfschiffige Görlitzer Peterskirche (1497) beeindruckt durch die spätgotische Innenarchitektur mit barocker Ausstattung (nach dem Stadtbrand 1691), insbesondere durch die berühmte und jüngst erneuerte „Sonnenorgel“. Vom gärtnerisch gestalteten Nikolaizwinger hinter der Kirche schaut man hinunter zur Hotherstraße, einst Wohngebiet der Gerberzunft, und geht weiter zum Nikolaiturm, einem weiteren der drei erhaltenen Tortürme.
Über Büttnerstraße und Fleischerstraße, die ebenfalls an die Görlitzer mittelalterlichen Zünfte erinnern, führt der Weg zum Schwibbogen am Obermarkt und von dort zum Fischmarkt, mit seinen zwei Schulgebäuden zugleich Übergang zu den Gründerzeitvierteln.
Durch die Arkaden der Grundschule Innenstadt kommen Sie nun zur breiten Elisabethstraße mit der prächtigen Fassade der Mittelschule Innenstadt (1875 Knaben–Bürgerschule) und dem Wochenmarkt, dann hinüber zur Bismarckstraße (links Fleischerei mit erlesener Innenausstattung). Die Struvestraße entlang geht es rechts zum Marienplatz und Demianiplatz mit dem dritten erhaltenen Stadtturm (”Dicker Turm” genannt) und dem Jugendstil-Kaufhaus (bis Mitte 2009 „Hertie“) mit originaler Innenarchitektur (1913). Vorüber an der Frauenkirche gelangt man zum Postplatz (Postamt als wilhelminischer Repräsentationsbau, Land- und Amtsgericht, früheres Victoria-Hotel, Sparkasse) und kann den Kunstbrunnen (1887) mit der beliebten Figur der “Muschelminna” betrachten.
Durch die Jakobstraße mit erlesenen Jugendstilfassaden kommt man zum großzügigen Görlitzer Wilhelmsplatz, wirft einen Blick in die stilvolle Straßburg-Passage (1908) und erlebt an der Augustastraße gediegene Wohnhäuser der bürgerlichen Oberschicht um 1900. Von dort läuft man links bis zum Blockhaus und genießt den Fernblick bis zum Riesengebirge und hinunter zum Eisenbahn-Viadukt (1847), einem frühen Zeugnis der Verkehrsarchitektur. An der Goethestraße beeindruckt die frühere Villa des Hefefabrikanten Hagspihl, an der Ossietzky-Straße bewundert man das kultivierte Schulgebäude (1913 Oberrealschule und Reform-Realgymnasium, heute Berufsschulkomplex) und eine Reihe von Jugendstil-Wohnhäusern. Vorüber an der katholischen Jakobuskirche (1900) und der Kirche der Alt–Lutheraner (1910) gelangen Sie durch den Südausgang in den Hauptbahnhof mit seiner beachtlichen Empfangshalle (1917) und gehen nun die Berliner Straße, die frühere Hauptstraße, entlang, sehen Banken, Hotels, Wohnhäuser und Geschäftsbauten der einstigen Prachtstraße, die abschnittweise wiederbelebt wird. Durch die Theaterpassage gelangen Sie auf den Demianiplatz mit zahlreichen Geschäften, Schulgebäude (1901), Theater (1851, danach mehrmals erweitert) zum Denkmal des ersten Oberbürgermeisters Gottlob Ludwig Demiani (1862, von Schilling) und wieder zum Kaisertrutz (ab 1489 Rondell, 1850 Umbau zur Hauptwache der Garnison, seit 1932 Museum).Theater (1851, danach mehrmals erweitert) zum Denkmal des ersten Oberbürgermeisters Gottlob Ludwig Demiani (1862, von Schilling) und wieder zum Kaisertrutz (ab 1489 Rondell, 1850 Umbau zur Hauptwache der Garnison, seit 1932 Museum).
Sollte der Görlitzer Stadtbesucher, vielleicht nach einer Pause in einem der Restaurants am Görlitzer Obermarkt, weitere Entdeckungen suchen, wäre ein Weg zum Stadtpark zu empfehlen. Durch die Steinstraße, vor 1933 Einkaufsstraße mit etlichen jüdischen Geschäften (Konfektion, Schuhe), kommen wir zu einem weiteren erhaltenen mittelalterlichen Torturm, dem Frauenturm (volkstümlicher Dicker Turm). Das 1477 in Stein gehauene (zweite) Stadtwappen zeigt den böhmischen Löwen und den zweiköpfigen Reichsadler. Über den Marienplatz führt der Weg links in die Struvestraße. Wir überqueren die Bismarckstraße. Links sehen wir nun eine Fassadenflucht vornehmer Bürgerhäuser aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts (Nr. 11 ist das Geburtshaus des bekannten Kabarettisten Werner Finck). Die Heilig-Kreuz-Kirche am rechten Ende der Straße wurde 1853 als erster katholischer Neubau nach der Reformation geweiht. Davor biegt rechts die Otto-Müller-Straße ab mit dem früheren Kreishaus (1910), Sitz des Landrates des damaligen Landkreises Görlitz mit 80 Gemeinden. (Die Stadt Görlitz war 1873-2008 kreisfrei.)
Hier finden Sie auch die eindrucksvolle Neue Görlitzer Synagoge (1911), eine der wenigen nach 1938 erhaltenen. Der Weg führt weiter am rechten Rand der Parkanlagen zur Schützenstraße mit den einstigen Villen der verdienten Fabrikanten Otto Müller und Erwin Lüders. Wir wenden uns dort nach rechts und laufen linkerhand über einen schmalen Durchgang zum Mühlweg mit weiteren Villen der bürgerlichen Oberschicht um 1900 und dem Handelskammerhaus, auch “Geheimratsviertel” genannt. Links führt schräg ein Weg zum ehemaligen Ständehaus der Landstände der preußischen Oberlausitz (1854), heute Seniorenheim. Wir überqueren die breite Dr.-Kahlbaum-Allee und gehen zum Grenzübergang. Von der Neißebrücke sehen wir links die Stadthalle (1910), einst erbaut für die Schlesischen Musikfeste, vielseitig verwendbar auch für Kongresse, Sport und Tanz. Rechts ist der repräsentative Gebäudekomplex der ehemaligen Rothenburger Versicherung zu erkennen, heute ein Sitz der Hochschule für Wirtschaft und Soziales Zittau/Görlitz. Über die Neißebrücke (1945 gesprengter Vorgängerbau 1875) kommt man rechts zur früheren Oberlausitzer Gedenkhalle mit Kaiser-Friedrich-Museum (1902; nach 1945 Kulturhaus in Zgorzelec). Abschließend wäre Gelegenheit, links von der Brücke am östlichen Neißeufer entlang an einem der früheren Wohnhäuser von Jacob Böhme, dem weltweit bekanntesten Görlitzer, vorüberzugehen. Über die Altstadtbrücke gelangt man zu den meisten Hotels und zum Untermarkt. Dort und an der Görlitzer Brüderstraße findet man ein reichhaltiges Angebot an Görlitzliteratur, um die beim Rundgang gewonnenen Eindrücke zu vertiefen.
Nicht versäumen sollte der Besucher den Aufstieg zur Landeskrone. Mit der Görlitzer Straßenbahn, dem PKW oder am besten zu Fuß kommt man zum Ortsteil Biesnitz. Der Weg führt hinter dem Hauptbahnhof durch die Kunnerwitzer Straße, den Sechsstädteplatz und die Biesnitzer Straße zur Promenadenstraße. Man sieht wirkungsvoll und stilecht sanierte Häuserfluchten der Gründerzeit mit Ecktürmen, Balkonen und Vorgärten. Besondere Beachtung verdienen die prächtige Schule an der Melanchthonstraße (1903), die evangelische Kreuzkirche (1915/1916) und der Friedhof der früheren jüdischen Gemeinde (1851). Man erreicht die Gipfel zu Fuß über eine gut begehbare Treppe und einem bequemen Weg oder in der Hauptsaison auch über einen Kleinbus von der Endhaltestelle der Straßenbahn. Vom Bismarckturm (1901), vom Aussichtsturm (1796) und von der Gaststätte (1863, 1951) hat man weite Ausblicke über das Lausitzer Bergland bis zum Iser- und Riesengebirge.
Viel Spass auch beim Nachwandern.